PMS ist für viele Frauen ein monatlich wiederkehrender Albtraum. Erfahre, was ein prämenstruelles Syndrom ist und was du dagegen tun kannst.
Was versteckt sich hinter dem Begriff prämenstruelles Syndrom (PMS)?
Vor ihren Tagen leiden viele Frauen unter körperlichen und psychischen Beschwerden. Das Beschwerdebild ist jedoch sehr individuell, da bis zu 150 unterschiedliche Symptome zum PMS zählen. Neben Kopfschmerzen, Rücken- oder Unterleibsschmerzen treten oft Abgeschlagenheit, Ödeme, Aufgeblähtsein oder Stimmungsschwankungen auf – um nur einige Beispiele zu nennen [1].
Dabei sind die körperlichen Beschwerden zwar durchaus belastend, es sind jedoch vor allem die psychischen Symptome, die viele PMS-Patientinnen enorm quälen. Eine Extremform des Prämenstruellen Syndroms ist daher die Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS).
Hier sind Niedergeschlagenheit, Reizbarkeit, Depressionen oder andere psychische Störungen so bestimmend, dass es zu einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit und psychosozialen Belastungen an den Tagen vor den Tagen kommen kann [2].
Warum leiden manche Frauen an PMS, andere aber nicht?
Frauen mit PMS scheinen dabei möglicherweise besonders empfindlich auf Abbauprodukte von Progesteron zu reagieren. Das Hormon wird vor allem in der zweiten Zyklushälfte vor dem Einsetzen der Monatsblutung gebildet. Zudem wird eine Wechselwirkung von Progesteron mit Serotonin, einem Botenstoff im Gehirn, vermutet. So können sich die beiden Hormone ungünstig beeinflussen und im wahrsten Sinne „auf die Stimmung schlagen“ [3].
Neben hormonellen und genetischen Aspekten werden jedoch auch negative Lebensgewohnheiten und Umwelteinflüsse, wie etwa eine vitalstoffarme, eintönige oder sehr fett- und zuckerreiche Ernährung, als mögliche Einflussfaktoren diskutiert. Wie bei fast allen gesundheitlichen Problemen führen auch Alkohol- und Tabakkonsum sowie Bewegungsmangel und starker Stress zu einer Verschlechterung von PMS Symptomen.
Klassische PMS Symptome vor der Periode
Klassische PMS Symptome vor der Periode sind Kopf-, Bauch- oder Rückenschmerzen, Spannungsgefühle in den Brüsten oder auch im Unterleib. Häufig schmerzen auch die Muskeln oder Gelenke – insbesondere wenn dafür eine gewisse Disposition besteht. Schmerzen im unteren Rücken sind ebenfalls keine Seltenheit.
Oft lagert sich beim PMS Wasser im Gewebe ein. So können sich etwa die Beine, die Brüste oder auch die Unterschenkel und Oberarme geschwollen anfühlen. Viele Frauen denken dann, sie hätten zugenommen. In der Regel verschwindet das eingelagerte Wasser jedoch während der ersten drei Tage der Menstruation wieder.
Einige Frauen klagen unmittelbar vor der Periode auch über Symptome wie schlechten Schlaf, sehr intensive Traumphasen oder Ein- und Durchschlafstörungen. Zugleich kann eine erhöhter Schlafbedarf vorliegen oder allgemein eine schnellere Ermüdung eintreten. Berühmt-berüchtigt ist unter von PMS betroffenen Frauen auch der oftmals sehr starke Heißhunger auf Zucker und Kohlenhydrate.
Verdacht auf PMS – was tun?
Du hast einen Verdacht auf PMS, aber was tust du jetzt damit? Zunächst einmal steht ein Gang zum Gynäkologen an. Die Diagnose eines prämenstruellen Syndroms muss nämlich unter Ausschluss anderer Ursachen, wie etwa Reizdarmsyndrom, Depressionen oder Schilddrüsenerkrankungen, erfolgen. Therapeutische Ansätze bei gesichertem PMS reichen dann von hormonellen über medikamentöse bis hin zu psychotherapeutischen Behandlungen.
Ein Problem bei der Diagnose von PMS ist dabei nicht zuletzt auch die menschliche Tendenz zur selektiven Wahrnehmung: Sobald wir wissen, dass es in der zweiten Zyklushälfte einen Grund für schlechte Laune, Müdigkeit und Heißhungerattacken gibt, nehmen wir das auch deutlich intensiver wahr als in der ersten Hälfte.
Außerdem spielt es eine Rolle, wie heftig die PMS Beschwerden sind und ob sie sich auf den Alltag der Patientin auswirken oder nicht. In diesem Zusammenhang kann es für betroffene Frauen sehr hilfreich sein, ein Zyklustagebuch zu führen und darin zwei bis drei Monate lang genau zu dokumentieren, welche Beschwerden wann auftreten.
So linderst du PMS und Menstruationsprobleme
1. Ernährung und Stimulantienkonsum anpassen
Auch wenn es bislang noch nicht gut untersucht ist, kann es sich im Hinblick auf PMS und PMDS sehr lohnen auf Zigaretten, Alkohol, Zucker und Kaffee zu verzichten oder sie zumindest zu reduzieren. Außerdem wird vermutet, dass sich ein hoher Salzkonsum negativ auf PMS-Symptome auswirken kann.
Stattdessen solltest du auf eine Ernährung setzen, die reich an Mineralstoffen und Vitaminen ist. Das solltest du natürlich grundsätzlich tun – besonders jedoch mit einer Neigung zu PMS. Dabei haben sich vor allem Calcium und die Vitamine C und B im Zusammenhang mit dem prämenstruellen Syndrom als vorteilhaft erwiesen [5], [6].
2. Mehr Sport treiben
Obwohl regelmäßige Bewegung gerade in der prämenstruellen Phase schwer fällt, solltest du trotzdem wenigstens ruhige und entspannende Sportarten und Spaziergänge an der frischen Luft einplanen. Regelmäßige Bewegung hilft schließlich dabei, das im Körper eingelagerte Wasser schneller wieder abzutransportieren.
Da Bewegung gleichzeitig auch die Durchblutung erhöht, kannst somit auch schmerzhaften Krämpfen und Beschwerden im unteren Rücken vorbeugen oder diese zumindest lindern. Am besten eignen sich ruhigere Sportarten wie Yoga und Pilates, welche die Körpermitte stärken. Mit ein wenig Recherche kannst du sogar spezifische Yoga Flows zur Linderung von Krämpfen finden.
3. Entspannungstechniken ausprobieren
Jenseits von Ernährung, Sport und Co. sprechen einige Frauen ausgesprochen gut auf Entspannungsverfahren wie Tai Chi, Meditation oder Autogenes Training an. Mit gezielter Entspannung kannst du lernen, ruhiger zu bleiben und mit den Belastungen des Alltags besser umzugehen.
Die Studienlage zu Entspannungsverfahren und ihrer Wirkung speziell auf PMS ist allerdings bisher noch recht schwach. Trotzdem helfen gezielte Entspannungsübungen nachweislich bei der Stressbewältigung, sodass sie in dieser sensiblen Zeit eine wertvolle Ergänzung darstellen.
4. Serotoninspiegel im Blick behalten
Auch ein hoher Serotoninspiegel sorgt für Gelassenheit und innere Ruhe. Ist das Hormon nicht in Balance, kann es zu Stimmungsschwankungen, mentaler Erschöpfung und depressiven Verstimmungen kommen. So spielt der Serotoninhaushalt natürlich auch beim Prämenstruellen Syndrom eine wichtige Rolle.
Serotonin gilt schließlich als Stimmungsstabilisator unter den Hormonen und fördert Zufriedenheit, Harmonie und innere Ruhe. Zusammen mit der Aminosäure L-Tryptophan sind vor allem komplexe Kohlenhydrate von maßgeblicher Bedeutung für die Produktion und Freisetzung des körpereigenen Wohlfühlhormons. Insofern spielt also auch im Falle Serotonins die Ernährung eine nicht unerhebliche Rolle.
5. Safran-Extrakt einnehmen
Im Hinblick auf die besonders belastenden psychisch-emotionalen Symptome konnte sich Safran-Extrakt in verschiedenen Studien sehr gut gegen PMS und teilweise auch gegen PMDS durchsetzen. Pflanzliche Mittel können dabei helfen, den Serotoninhaushalt zu stabilisieren und damit depressive Verstimmungen und Gereiztheit zu lindern [6], [7].
Darüber hinaus sind sie eine willkommene Unterstützung für besonders leistungsorientierte und aktive Frauen sein, die vor und während der Periode regelmäßig mit starken Konzentrationsproblemen und mentaler Erschöpfung zu kämpfen haben.
Fazit: Ein Leben ohne PMS?
PMS ist für viele Frauen ein monatlich wiederkehrendes Phänomen. Welche Beschwerden und Symptome vor der Periode auftreten, hängt einerseits von der individuellen Konstitution, andererseits jedoch auch vom Lebenswandel, der Ernährung und vielen anderen Komponenten ab.
Das macht die Diagnose und Behandlung von PMS oftmals schwer. Insbesondere Frauen, die unter der extremeren Form, dem PMDS leiden, sind jedoch gut beraten, sich in gynäkologische und vielleicht auch psychologische Behandlung zu begeben.
Obwohl es wahrscheinlich nicht möglich ist, PMS und PMDS völlig loszuwerden, gibt es doch einige Wege, die Intensität der Beschwerden zu minimieren. Neben einem guten Serotoninspiegel, Entspannung, ausreichend Bewegung und einer vitalstoffreichen Ernährung zählen dazu auch Präparate mit hochwertigem Safran-Extrakt.
Auf diese Weise wirst du dein prämenstruelles Syndrom vielleicht nicht ganz los, kannst jedoch unliebsame Symptome wie mentale Erschöpfung, depressive Verstimmung oder Gereiztheit effektiv in den Griff bekommen.
Weitere Tipps & Hausmittel, wie du gegen deine Erschöpfung und Schlappheit angehen kannst, findest du hier.
Quellen
[1] Kwan, I.; Onwude, J. L. (2015), Premenstrual syndrome, BMJ Clinical Evidence, Volume 2015, Article ID: 0806, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4548199/.
[2] Hantsoo, L.; Epperson, C. N. (2015), Premenstrual Dysphoric Disorder: Epidemiology and Treatment, Current Psychiatry Reports, Volume 17, Issue 11, Article ID: 87, https://link.springer.com/article/10.1007/s11920-015-0628-3.
[3] Barth, C.; Villringer, A.; Sacher, J. (2015), Sex hormones affect neurotransmitters and shape the adult female brain during hormonal transition periods, Frontiers in Neuroscience, Volume 9, Article ID: 37, published online: https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fnins.2015.00037/full.
[4] Chocano-Bedoya, P.; Manson, J. E.; […]; Bertone-Johnson, E. R. (2011), Dietary B vitamin intake and incident premenstrual syndrome, American Journal of Nutrition, Volume 93, Issue 5, p. 1080–1086, https://academic.oup.com/ajcn/article/93/5/1080/4597745.
[5] Mahsoumi, S. Z.; Ataollahi, M.; Oshvandi, K. (2016), Effect of Combined Use of Calcium and Vitamin B6 on Premenstrual Syndrome Symptoms: a Randomized Clinical Trial, Journal of Caring Sciences, Volume 5, Issue 1, p. 67-73, https://jcs.tbzmed.ac.ir/Article/JCS_71_20160229112644.
[6] Pirdadeh Beiranvand, S.; Shams Beiranvand, N.; […]; Beiranvand, S. (2016), The effect of Crocus sativus (saffron) on the severity of premenstrual syndrome, European Journal of Integrative Medicine, Volume Volume 8, Issue 1, p. 55-61, https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S187638201530010X?via%3Dihub.
[7] Agha‐Hosseini, M; Kashani, L.; […]; Akhondzadeh, S. (2008), Crocus sativus L. (saffron) in the treatment of premenstrual syndrome: a double‐blind, randomised and placebo‐controlled trial, An International Journal of Obstetrics and Gynaecology, Volume 115, Issue 4, p. 515-519, https://obgyn.onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/j.1471-0528.2007.01652.x.