Entspannt durch die Feiertage – mithilfe von Achtsamkeit

Entspannt durch die Feiertage – mithilfe von Achtsamkeit

Konflikte, Perfektionsdruck, Konsumstress, Termine oder Einsamkeit - viele verbinden die Weihnachtszeit mit Stress. Hast du auch das Gefühl, dass du dich zwischen Genuss und Gesundheit entscheiden musst? Dieses Gefühl der Entscheidung kann zu innerlicher Unruhe, Stress und Unwohlsein führen - doch das muss nicht sein!

Den Kuchen haben und ihn auch wirklich essen können?

Kann man in der Urlaubszeit wirklich "den Kuchen haben und ihn auch essen"? Es handelt sich hierbei fast schon um ein Konzept auf Meta-Ebene, denn man kann nicht gleichzeitig etwas haben, was gegessen wird. Dieses Sprichwort kommt ursprünglich aus dem Englischen („You can’t have your cake and eat it“) und bedeutet, dass man den Kuchen nicht haben und gleichzeitig essen kann.

Doch wir haben diese Redewendung abgeändert, indem wir sagen, dass man den Kuchen nicht nur essen kann, sondern auch etwas davon haben– und zwar mithilfe von einigen Regeln der Achtsamkeit.

 

Genuss oder Gesundheit?

„Oh du fröhliche, oh du selige…“ Viele nehmen die Weihnachtszeit aber nicht als besinnlich und entspannt wahr, sondern sehen sie als stressig.

Wir lieben zwar alles, was fröhlich und bunt ist, aber die Feiertage können für viele eine Quelle des Stresses sein. Angesichts von verlockenden Leckereien und weniger Bewegung als sonst stellst du dir vielleicht die Frage, wie du trotzdem deine Ziele erreichen und eine gesunde Ernährungs- und Bewegungsroutine beibehalten kannst.

Denn die Sache ist die: Du musst dich nicht zwischen einem gesunden Urlaub und einem glücklichen Urlaub entscheiden. Ja, es ist durchaus möglich, sich zu amüsieren und dabei seine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Wenn es also darum geht, sich etwas zu gönnen und dabei gesund zu bleiben, wie lässt sich beides miteinander verbinden? 

 

Essen als Stress

Über alle Kulturen und Jahrhunderte hinweg ist Essen ein Mittel der Verbindung: zueinander, zu Erinnerungen, zu verschiedenen Orten auf der Welt.

Einige von euch sind vielleicht schon so weit, genießen das Essen, denken nicht weiter darüber nach und gehen direkt in den Januar hinein, auf dem Weg zu seinen Zielen. Einige von euch sind vielleicht noch nicht so weit. Es ist wichtig, die berechtigten Bedenken und Ängste anzuerkennen, die manche im Zusammenhang mit dem Essen und den Feiertagsfreuden haben - vor allem, wenn diese Dinge mit den Zielen kollidieren, die du dir gesetzt und auf die du hingearbeitet haben. Es ist in Ordnung, seine Ängste anzuerkennen!

Es gibt so viele Möglichkeiten, die Feiertage ohne Entbehrungen zu feiern und dabei deine einzigartige Wellness-Reise zu berücksichtigen.

 

Das Ziel dabei ist, sich achtsamer und bewusster auf den eigenen Körper, eure Bedürfnisse und Gewohnheiten einzustellen. Dabei geht es nicht um Entbehrungen oder den Verzicht auf bestimmte Lebensmittelgruppen, sondern vielmehr darum, Lebensmittel, die du liebst (und mit denen du dich kulturell, emotional und geistig verbunden fühlst), bewusst in eine gesunde, vielfältige und ausgewogene Ernährung und Lebensweise einzubinden.

 

Achtsamkeit als Stressbewältigung

Lange wurde sie mehr belächelt als beachtet: die Achtsamkeit. Bis in die 1970er-Jahre hinein hätte sich niemand vorstellen können, dass diese von buddhistischen Mönchen geprägte Haltung einmal Eingang in die Lehrbücher der Verhaltenstherapie finden würde. Eine zentrale Rolle für den Achtsamkeits-Boom spielte dabei der Molekularbiologe Professor Jon Kabat-Zinn. Er schaffte die Verbindung zwischen fernöstlichen Traditionen und westlicher Medizin und gilt als Mitgründer der modernen Achtsamkeitspraxis.

Achtsam sein, heißt den gegenwärtigen Moment bewertungsfrei und bewusst wahrzunehmen. Wobei „bewusst“ bedeutet, dass wir uns entscheiden, unsere Aufmerksamkeit absichtlich auf den gegenwärtigen Moment zu lenken, uns nicht ablenken lassen und nicht mental abschweifen. Ziel dabei ist, sich selbst wieder mehr zu spüren, zu sich zu kommen und sich abzugrenzen gegen die Umwelt.

 

Im Folgenden findest du Wege, um diese Achtsamkeitspraxis in deinen Alltag zu integrieren, um "gesund" zu bleiben: mit Geist, Körper und Seele! Diese lassen sich auch super in die kommenden Feiertage über Weihnachten integrieren!

 

Tipps für achtsame Feiertage

  1. Nichts ist verboten, aber alles in Maßen

Anstatt eine Alles-oder-Nichts-Mentalität an den Tag zu legen, solltest du dich auf die Genussmittel beschränken, die weniger Nährwert haben, und gesündere Lebensmittel bevorzugen. Damit wird der Grundsatz "alles in Maßen" in den Vordergrund gerückt. Abgesehen davon, dass es ungesund ist, sich selbst zu berauben, ist dies langfristig nicht haltbar. Die bessere Lösung? Konzentriere dich darauf, gute Lebensmittel zu dir zu nehmen!

Versuche, deinen Teller ausgewogen zu gestalten. Überlegen Sie, wie viel Prozent Ihres Tagesbedarfs auf Süßigkeiten, fettreiche Lebensmittel, Alkohol und dekadente Feiertage entfallen. Überlegen Sie dann, wie viel Prozent auf nährstoffreiche Lebensmittel entfallen. Muss dieser Anteil angepasst werden? Bekommen Sie in anderen Bereichen genügend Nährstoffe? Das führt mich zum nächsten wichtigen Punkt...

 

  1. Stell dich auf deinen Körper ein

Wenn du dich auf deinen Körper einstellst und einen achtsameren Umgang mit dem Essen entwickelst, wirst du es nicht so leicht übertreiben und deinen Urlaub und das Essen genießen können! Ganz gleich, ob dein Teller mit nährstoffreichen Gerichten oder mit deinem Lieblingsessen gefüllt ist, achte darauf, dich zu entschleunigen und zu genießen, was auf dem Teller liegt. Dazu gehört auch, dass du Ablenkungen (wie Fernseher und Bildschirme) einschränkst, dich tatsächlich hinsetzt, um Ihre Mahlzeit zu genießen, und auf deinen Körper und die Signale des Hungers hörst.

 

  1. Esse achtsam und sei dankbar

Apropos achtsames Essen: Ein weiterer wichtiger Tipp: Denke darüber nach, was du isst, und üben dich in Dankbarkeit, während dem Essen. Am Ende des Jahres konzentrieren wir uns alle ein wenig mehr auf das, wofür wir dankbar sind, also wende dies auch auf deine Mahlzeiten und Leckereien an.

Wenn du dein Essen verlangsamst, während du darüber nachdenkst, erfüllt das gleich mehrere Zwecke. Da ist zum einen der bereits erwähnte Vorteil des achtsamen Essens, und zum anderen hat sich gezeigt, dass die Verlangsamung der Nahrungsaufnahme förderlich für unsere Gesundheit ist.

 

  1. Versuche zu Essen, bis du zu 80% satt bist

Versuche doch mal zu essen, bis du zu 80 % satt bist. Es kann etwas dauern, bis du die körperlichen Signale richtig interpretierst und dich darauf einstellen kannst. Du merkst selber, wenn es sich „richtig“ anfühlt. Denn dann hat dein Körper und Gehirn die Chance zur Erholung. Dieser Zustand, in dem man gerade gesättigt ist, hilft dabei, übermäßiges Essen zu vermeiden.

 

  1. Suche dir Aktivitäten zum Stressabbau und vermeide dadurch Heißhungerattacken

Manchmal greifen wir zu bestimmten Lebensmitteln (und Getränken), um uns zu trösten, wenn wir gestresst oder einsam sind, und das kann im Winter häufig vorkommen, vor allem während der Weihnachtszeit.

Wenn du proaktiv vorgehen willst, ist es wichtig, in dieser Zeit des Jahres eine gute Unterstützung für deine psychische Gesundheit zu haben. Eine Reihe von Aktivitäten zum Stressabbau kannst du dabei vorbeugend einsetzen: Yoga, Meditation, Atemübung, lange Spaziergänge, mehr Schlaf. Bewegung, Achtsamkeit und gesunde Gewohnheiten in deine tägliche Routine zu integrieren, unterstützt dabei deine mentale Gesundheit – auch über die Feiertage hinaus.

 

  1. Faustregel: Trinke mehr Wasser

Als Faustregel gilt: mehr Wasser trinken. Viele von uns trinken nicht genug Wasser, und Dehydrierung kann mit Hunger verwechselt werden! Flüssigkeitszufuhr sorgt für ein besseres Sättigungsgefühl, hilft der Verdauung und kann sogar den Schlaf und die Stimmung verbessern.

 

  1. Achte auf ausreichend erholsamen Schlaf

Um das Gesamtbild der Gesundheit abzurunden, musst du auf ausreichend erholsamen Schlaf achten. Denn nur durch gesunden Schlaf erhalten wir die nötige Regeneration, die uns Ruhe und Gelassenheit am Tag verspricht.

 

Fazit

Wie kann man also dem Feiertagsstress trotzen? Wenn du auch während der Feiertage gesund bleiben und trotzdem nicht auf den Genuss verzichten möchtest, solltest du den Kontext im Auge behalten.

Denke daran, dass diese Jahreszeit schnell vorübergeht - genau wie jede Veränderung in deinem Alltag. Mit guter Erholung und Flüssigkeitszufuhr, gesunden Essgewohnheiten und einem Herzen voller Dankbarkeit wird die Weihnachtszeit für dich vielleicht noch schöner... und du wirst mit guten Gewohnheiten und einem Lächeln im Gesicht in das neue Jahr starten.