Safran blüht im Herbst!

Safran blüht im Herbst!

Mit unseren TALASAR®-Artikeln möchten wir Sie rund um die Themen „Körper“, Geist“ und „Die Kraft des Safrans“ informieren. Safran spielt seit Jahrtausenden in der Gesundheitslehre der arabischen Welt eine große Rolle. Seine vielseitigen und wohltuenden Eigenschaften wurden hochgeschätzt und machten ihn kostbar. Auch in der heutigen Zeit stärkt Safran bei mentaler Erschöpfung, Anspannung oder in Zeiten besonderer Belastung. Erfahren Sie hier mehr über die faszinierende Pflanze des Orients.

Krokus und Krokus – gleich und doch nicht gleich

 

Der echte Safran, botanisch Crocus sativus genannt, blüht im Herbst.

Seine zart-violetten Blütenkelche bedecken den Boden einzelner Felder. Er liebt windgeschützte und sonnige nährstoffarme Lagen. Safran gehört zur Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae). In seiner Blüte befinden sich gelbe Staubgefäße sowie drei lange rote Stempel, die begehrten Safran-Fäden. Ein Verwandter des Safrans ist der in unserem gemäßigten Klima heimische Krokus. Beide sehen sich zum Verwechseln ähnlich: Blütenform- und Farbe sind fast identisch, nicht aber ihre Blütezeit.
Anders als Safran blüht der heimische Krokus meist schon im Februar und kündigt bei uns den Frühling an. Zudem fehlen ihm die typischen roten Blütenfäden des Safrans. Andere Herbstkrokusse sind zum Beispiel der Siebenbürger Herbst-Krokus (Crocus banaticus) oder der Ring-Herbst-Krokus (Crocus kotschyanus). Sie sind vor allem in Südosteuropa oder im Mittelmeerraum verbreitet.

 

Iranischer Safran – das Gold des Orients

 

Im Iran wird über 90 Prozent des weltweiten Safrans geerntet. Hauptanbaugebiet der alten Heil- und Gewürzpflanze ist das Gebiet Kaschmir im Osten des Irans. Das knapp neunhundert Meter über dem Meeresspiegel gelegene Anbaugebiet um die iranische Pilgerstadt Mashhad bietet seit tausenden von Jahren für den Crocus sativus optimale klimatische und geologische Bedingungen. Hier hat Safran eine alte Tradition, die die Region wirtschaftlich und kulturell geprägt hat. Aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften als Heil- und Färbepflanze galt Safran seit jeher als das Gold des Orients. Nur Könige konnten es sich leisten, kostbare mit Safran gefärbte Schuhe und Kleider zu tragen.

 

Erntezeit Herbst: Safranernte ist pure Handarbeit

 

Anbau und Ernte des kostbaren Safrans sind mühsam und arbeitsaufwändig.

Die empfindlichen Blüten müssen in der kurzen zweiwöchigen Erntephase jeden Tag von Hand eingesammelt werden. Die drei roten zweieinhalb bis dreieinhalb Zentimeter langen Stempelfäden werden in Handarbeit aus den Blütenkelchen gelöst. Das gelbe Griffelstück am Fuß entwickelt weder Geschmack noch Duft und wird daher meist abgezwickt. Zum Schluss werden die zarten Fäden getrocknet, denn nur so erhält Safran sein typisches Aroma.
Trotz der auffälligen Blüten mit duftenden Staubfäden und leuchtenden Farben ist Safran steril. Safran ist eine Mutation des Wilden Safran-Krokus, Crocus cartwrightianus. Er besitzt drei Chromosomensätze und ist unfruchtbar. Als echte Kulturpflanze ist Safran auf den Menschen angewiesen, um sich zu vermehren: Die Safran-Knollen werden von Hand geteilt und wieder in den Boden eingesetzt. Dort überdauern sie den Rest des Jahres. Je nach Anbaugebiet müssen die Knollen alle vier bis acht Jahre umgepflanzt werden, um Safran zur Blütenbildung anzuregen. Harten Frost unter minus 18 Grad Celsius vertragen die Knollen nicht. Sie müssen ausgegraben und eingelagert werden.

Qualität des Safrans: Farbe, Duft, Aroma

 

Iranischer Safran ist von sehr guter Qualität. Gradmesser für Qualität sind seine Bestandteile Crocin, Safranal und Picrocrocin.

Safran aus dem Iran besitzt einen hohen Crocingehalt, der etwas über seine Färbekraft aussagt. Ein Wert von 250 ist hervorragend. Der Gehalt an Safranal entscheidet über Duft und Aroma, Picrocrocin über den Geschmack. Die Safran-Fäden werden bei der Ernte in unterschiedlichen Längen abgezwickt.
„Sargol“ bezeichnet eine Qualität, die nur die Spitzen der Safran-Fäden verwendet. „Negin“ nutzt etwas mehr von der Länge des Fadens, „Pushal“ den Faden bis zum Ende der Rotfärbung und „Dockhtar pitsch“ ist die komplette Blütennarbe mit den weißen Anteilen. Als beste Qualität gilt „Negin“, mit einem Crocingehalt von circa 240, Safranalgehalt von circa 50 und einem Picrocrocingehalt von circa 95. Die Werte der Inhaltsstoffe hängen von den Anbaugebieten, den Trocknungsmethoden und der Lagerung der Safran-Fäden ab. Ein Gramm Safran kostet zwischen 30 und 50 Euro.

 

Neue kleine Anbaugebiete in Europa

 

Seit Jahrhunderten wird Safran außer im Iran und Indien auch im mediterranen Raum angebaut.

Sogar im deutschsprachigen Raum gab es einzelne Anbaugebiete, die dann aber mit der Zeit aufgegeben wurden. Zu mühsam waren Anbau und Ernte, die klimatischen Bedingungen nicht optimal. Seit einigen Jahren haben einzelne Safran-Bauern in Deutschland, Österreich und der Schweiz damit begonnen, Safran wieder zu kultivieren. Die Erfolge sind recht unterschiedlich. Eine Jahresernte von jeweils etwa 500 Gramm bis zu einem Kilogramm ist bisher keine große Ausbeute.
Sie möchten mehr über Safran und seine wohltuenden Kräfte erfahren? Dann lesen Sie mehr dazu in unserem Artikel: Crocus Sativus: Die Pflanze und ihre Vorteile