Zucker – was ist zu viel des Süßen?

Zucker – was ist zu viel des Süßen?

Jeder Deutsche verzehrt durchschnittlich rund 2,2 Kilo Zucker im Monat. Klingt viel? Ist es auch! Der Grund ist einfach: Zucker ist überall zu finden und ist oft auch in Lebensmitteln versteckt, in denen wir ihn eigentlich gar nicht vermuten, wie Brot oder Trockenobst.

Was ist Zucker eigentlich?

 

Unter Zucker werden wissenschaftlich alle Mono- und Disaccharide in der Nahrung, unabhängig von deren Quelle, verstanden. Unterschieden wird zwischen natürlichem Zucker aus Früchten (Fruchtzucker oder Fruktose) oder aus Milch (Milchzucker oder Laktose), und dem sogenannte Haushaltszucker – auch als Saccharose bekannt – der Zucker, der meist für Speisen und Getränke zum Süßen verwendet wird.

 

Ist Zucker generell schlecht?

 

Zucker wird in unserem Körper auf unterschiedlichen Wegen verarbeitet. Zuviel Fruchtzucker, ein Teil von Saccharose, wird aber in der Leber in Fett umgewandelt und anschließend eingelagert – für schlechte Zeiten. Werden diese Reserven nicht benötigt, können Leber und andere Organe durch den abgelagerten Zucker verfetten: Erkrankungen wie Übergewicht und Typ-2-Diabetes drohen. Die empfohlene Menge an freiem, also zugesetztem Zucker, sollte dabei bei max. 50 g täglich liegen – nicht viel, wenn man bedenkt, dass wir alleine mit einem Glas Limonade durchschnittlich 27 g und mit 100 g Frühstückscerealien durchschnittlich 16,4 g freien Zucker aufnehmen.

 

Zucker als Nervennahrung?

 

Grundsätzlich ist Zucker in Form von Glukose für unsere Nerven und unser Gehirn notwendig: Allein unser Gehirn benötigt täglich 120 g Glukose, also Traubenzucker. Ein Zuviel an Zucker kann auf der anderen Seite aber wiederum zu Müdigkeit und Konzentrationsstörungen führen, denn durch eine vermehrte Insulinausschüttung zur Verarbeitung des Zuckers sinkt unser Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr meist rasch wieder ab. Auch unsere mentale Gesundheit kann durch den Verzehr zuckerhaltiger Lebensmittel beeinflusst werden. So entwickelten in einer Studie Männer mit einem täglichen Zuckerkonsum von durchschnittlich 67 g häufiger mentale Erkrankungen wie Depressionen, als diejenigen mit einem Zuckerkonsum von etwa 40 g täglich – für Frauen konnte dies interessanterweise nicht bestätigt werden.1 Dabei braucht unser Körper eigentlich gar keinen zusätzlichen Zucker, denn er ist in der Lage, die notwendige Glukose aus komplexen Kohlenhydraten in Lebensmitteln wie Brot, Kartoffeln oder Getreide selbst herzustellen.

 

Übrigens:

 

Das Suchtpotential von Zucker ist in der Wissenschaft noch immer umstritten.

 

Die gute Nachricht:

 

Auf Zucker muss also nicht komplett verzichtet werden!

Zucker aus Obst, Vollkornprodukten oder Gemüse sollten wir vorziehen, denn er ist in Form von Kohlenhydraten komplex gebunden und hilft nicht nur satt zu machen, sondern unsere Konzentrations- und Leistungsfähigkeit länger aufrecht zu erhalten. Zwischendurch dürfen wir dann sogar ein Stück Schokolade genießen. Denn wie häufig im Leben gilt auch für Zucker: In Maßen ist auch Süßes erlaubt!